Deutscher Gewerkschaftsbund

05.06.2018

Gute Rente solidarisch und nachhaltig finanzieren

Was wir wollen, überfordert weder die Beschäftigten noch die Unternehmen. Und wir nehmen sowohl Staat als auch Arbeitgeber mit in die Verantwortung für eine gute gesetzliche Rente. Denn wir brauchen Solidarität: Solidarität zwischen den Stärkeren und den Schwächeren in unserer Gesellschaft und Solidarität zwischen den Generationen.

Nahaufnahme Gesichter alte und junge Frau

DGB/Dunca Daniel/123rf.com

Zu einer solidarischen und nachhaltigen Finanzierung gehört:

Gesamtgesellschaftliche Aufgaben aus Steuermitteln zahlen

Gesamtgesellschaftliche Aufgaben – also Dinge, die für den gesamten Staat und nicht allein die Rentenversicherten wichtig sind – müssen aus Steuermitteln bezahlt werden, so dass sich beispielsweise auch Konzerne, Selbständige und Abgeordnete daran beteiligen. Die Steuermittel decken momentan nicht die Ausgaben für die gesamtgesellschaftlichen Aufgaben. Die Steuermittel müssen endlich diese Ausgaben decken, das wäre gerecht und würde die Rentenkasse enorm entlasten.

Beispiel „Mütterrente“: Sie ist absolut legitim. Doch bisher zahlen allein die Rentenversicherten die jährlich dafür notwendigen sieben Milliarden Euro. Ähnliches gilt für den demografischen Wandel und die anstehende Ost-West-Angleichung der Renten: Sie sind in der Verantwortung der gesamten Gesellschaft und müssen deshalb von allen getragen werden – gehen bisher jedoch weitgehend zu Lasten der Rentenversicherten.

Eine Rentenversicherung für alle

Langfristig will der DGB die gesetzliche Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung weiterentwickeln. Unmittelbar handeln müssen wir bei den Selbständigen, die nicht obligatorisch abgesichert sind. Das würde nicht nur den Kreis der Versichertengemeinschaft vergrößern und stabilisieren, sondern vielen Menschen eine Altersversorgung garantieren, die bisher über kein System abgesichert sind.

Beitragsparität in der gesetzlichen Krankenversicherung

All das muss begleitet werden von der Beitragsparität in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte zielte stets darauf ab, die Arbeitgeber zu entlasten. Folge: Die Beschäftigten zahlen unnötig hohe Beiträge und/oder erhalten abgesenkte Leistungen.

Eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung in der Krankenversicherung würde die Arbeitnehmerinnen und -nehmer bei den Beiträgen insgesamt erheblich entlasten. In einem weiteren Schritt muss für die Kranken- und Pflegeversicherung eine Bürgerversicherung eingeführt werden, um die Kosten im Gesundheitswesen gerecht zu verteilen und die Beschäftigten nicht einseitig zu belasten.

Das alles ist machbar – und zwar so, dass vor allem zukünftige Generationen von einem Kurswechsel profitieren.


Nach oben

Video


DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach bewertet die Ergebnisse der Rentenkommission

Rentenkommission

Flyer "Rente mit Zukunft"

Kurs­wech­sel bei der Ren­te: Was jetzt pas­sie­ren muss
Weißer Text "Rente mit Zukunft" auf rotem Grund
DGB
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine acht Mitgliedsgewerkschaften wollen den Sinkflug der gesetzlichen Rente stoppen. Mit unserer Kampagne "Rente muss reichen" haben wir erreicht, dass die Politik sich bewegt. Wir haben erreicht, dass die Frage einer guten Alterssicherung wieder politisch diskutiert wird. Die neue Bundesregierung ist die ersten Schritte gegangen. In unserer Broschüre "Rente mit Zukunft" zeigen wir, wie es jetzt weitergehen muss.
weiterlesen …

DGB-Stellungnahme zum Entwurf des RV-Leistungsverbesserungs- und Stabilisierungsgesetzes (Rentenpaket I)

Dokument ist vom Typ application/pdf.

DGB-Stellungnahme zum "Rentenpaket I" - Entwurf eines Gesetzes über Leistungsverbesserungen und Stabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Leistungsverbesserungs- und Stabilisierungsgesetz): "Der Gesetzentwurf ist in seinen Grundzügen und in wesentlichen Teilen zu begrüßen. In einigen Details und insbesondere bei der Finanzierung muss jedoch nachgebessert werden."

Mehr zum Thema Rente

Wo­für sich Ge­werk­schaf­ter*in­nen in der Selbst­ver­wal­tung ein­set­zen
Junge Frau steht vor einer Tafel.
DGB/Christian Plambeck
Matti-Sofia, Luise, Sylvi und Reinhard kandidieren bei der Sozialwahl 2023 für die Selbstverwaltung in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Warum engagieren sie sich für die Rechte von Versicherten? Was haben sie bereits erreicht, um die Kranken- und Pflegeversicherung gerechter zu machen? Vier Kandidat*innen aus DGB-Gewerkschaften erzählen.
weiterlesen …

Be­schäf­tig­te wol­len hö­he­res Ren­ten­ni­veau und gu­te Al­ters­si­che­rung
Frau hält Tafel mit Schriftzug "Rente"
DGB/Bjoern Wylezich/123rf.com
Der DGB hat zusammen mit der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Arbeitskammer des Saarlands Menschen im Alter 18 bis 67 nach ihren Einstellungen zur Alterssicherung befragt. Die Befragten wollen ein höheres und stabiles Rentenniveau. Dabei soll die gesetzliche Rente den wesentlichen Teil beitragen und die Selbstständigen wollen einbezogen werden.
weiterlesen …

Be­triebs­ren­te stär­ken – Fach­dia­log beim BMAS
Älteres Ehepaar im Wohnzimmer
DGB/Jozef Polc/123rf.com
Eine gute, arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente verbessert die Versorgung im Alter und bei Erwerbsminderung. Dafür setzen sich die Gewerkschaften konsequent ein. Der vom BMAS gestartet Fachdialog ist vor diesem Hintergrund sehr zu begrüßen. Der DGB hat hierzu im November 2022 eine Stellungnahme eingereicht, in der er viele konkrete Vorschläge zur Verbesserung macht.
weiterlesen …

Fo­kus­grup­pe pri­va­te Al­ters­vor­sor­ge
Hände eines älteren Menschen halten Münzen
DGB/Anna Nikonorova/123rf.com
Das Finanzministerium hat eine Fokusgruppe eingerichtet, die zwei Prüfaufträge abarbeiten soll: Die Möglichkeiten zur Zulassung von privaten Produkten mit höheren Renditen und die Ausgestaltung eines öffentlich verwalteten Alterssicherungsfonds mit Abwahlmöglichkeit. Der DGB nimmt an der Fokusgruppe teil und hat hierzu eine Stellungnahme eingereicht.
weiterlesen …

So­zi­al­wahl: So wird ge­wählt
Teaser Sozialwahlen 2023 Frau mit Brieftaube nur Bild
DGB
Wie genau funktioniert die Sozialwahl 2023 und wer darf eigentlich abstimmen? Wir erklären es euch!
weiterlesen …

Be­schäf­tig­te wol­len hö­he­re und si­che­re Ren­ten
lachendes älteres Pärchen stehen sich umarmend unter einem Baum
DGB/Wavebreak Media Ltd/123rf.com
Laut einer aktuellen Studie wünscht sich die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung eine verlässliche und höhere Rente, die den Lebensstandard sichert und Armut verhindert. Damit das gelingt, muss die Bundesregierung bei der bevorstehenden Rentenreform das Rentenniveau dauerhaft stabilisieren und auch wieder anheben.
Zur Pressemeldung
Erste Seite  Vorherige Seite 
Seite: 1 2 3
Letzte Seite