Die gesetzliche Rente schwächen und auf private Vorsorge setzen: Das war Anfang der 2000er Jahre die Idee der Politik. Sie beschloss, das Niveau der gesetzlichen Rente zu senken. Das entlastet zwar die Arbeitgeber von Sozialabgaben, die Beschäftigten zahlen aber zusätzliche Beiträge für die private Rentenversicherung. Seitdem steigen die Renten langsamer als die Löhne: Das Rentenniveau ist bereits um etwa zehn Prozent gesunken und wird – wenn alles bleibt, wie es ist – bis 2045 um weitere 13 Prozent sinken, auf unter 42 Prozent.
DGB
Doch nach über 15 Jahren zeigt sich: Dieser Plan lässt viele Menschen auf sozialen Abstieg oder gar Armut im Alter bzw. bei Erwerbsminderung zusteuern. Denn:
Gibt es keinen Kurswechsel, bedeutet das: Auch bei durchschnittlichem Einkommen über Jahrzehnte drohen im Alter erhebliche finanzielle Einbußen und der soziale Abstieg.
Der Abstand der Standardrente zur Grundsicherung ist bereits deutlich geschrumpft und wird vermutlich weiter schrumpfen.
Deshalb fordern der DGB und seine acht Mitgliedsgewerkschaften:
Der Sinkflug ist kein Naturgesetz. Er ist eine politische Entscheidung. Wir können ihn stoppen und umsteuern. Die Rente muss die Lebensrealität den Menschen berücksichtigen.
Denn die gesetzliche Rente ist für die meisten Beschäftigten die wichtigste, häufig sogar die einzig mögliche Altersvorsorge; sie muss allein für ein gutes Leben reichen.
Weitere Infos:
DGB-Stellungnahme zum "Rentenpaket I" - Entwurf eines Gesetzes über Leistungsverbesserungen und Stabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Leistungsverbesserungs- und Stabilisierungsgesetz): "Der Gesetzentwurf ist in seinen Grundzügen und in wesentlichen Teilen zu begrüßen. In einigen Details und insbesondere bei der Finanzierung muss jedoch nachgebessert werden."