Deutscher Gewerkschaftsbund

12.09.2018

Renten-Studie: Private Vorsorge hilft kaum

Eine aktuelle Studie zeigt: Private Altersvorsorge wie die Rürup- und die Riester-Rente tragen kaum dazu bei, die Renten-Lücke zu schließen. Für DGB-Vorstand Annelie Buntenbach ist klar: "Wenn wir die gesetzliche Rente solidarisch stärken statt auf privat zu setzen, muss niemand im Alter kürzer treten."

Nahaufnahme/Ausschnitt eines Behördenformulars (mit einem Abschnitt zur Riester-Rente); darauf ein Kugelschreiber, Euro-Scheine und Euro-Münzen

Colourbox.de

Die von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt: Insbesondere bei Riester- und Rürup-Renten sind die eingezahlten Beiträge gering, das erreichte Sparguthaben fällt auch aufgrund geringer Verzinsung eher klein aus. Das Fazit der Forscherinnen und Forscher:

"Die Ergebnisse zeigen, dass private Versicherungen als dritte Säule der Alterssicherung insgesamt nur wenig dazu beitragen, die Versorgungslücke zu schließen."

Renten-Lücke bedeutet für viele: im Alter finanziell kürzer treten

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Viele werden im Alter kürzer treten müssen. Eine Mehrheit der Erwerbstätigen (58 Prozent der 55- bis 64-Jährigen), die kurz vor der Rente stehen, hätten nicht genug Ansprüche an die gesetzliche, betriebliche oder private Altersversorgung, um ihr aktuelles Konsumniveau aufrecht zu erhalten, wenn sie jetzt in Rente gingen. Falls sie noch bis zum durchschnittlichen Renteneintrittsalter auf ihrer aktuellen Position weiterarbeiten können, sind immer noch rund 50 Prozent davon betroffen.

Portrait-Foto von DGB-Vorstand Annelie Buntenbach vor rotem Hintergrund. Daneben als Text das Zitat: „Renten-Lücke? Muss nicht sein! Wenn wir die gesetzliche Rente solidarisch stärken statt auf privat zu setzen, muss niemand im Alter kürzer treten.“

Deshalb: Die gesetzliche Rente stärken!

Für DGB-Vorstand Annelie Buntenbach, die auch Mitglied der Rentenkommission ist, sprechen die Ergebnisse der Studie eine eindeutige Sprache: "Wenn wir die gesetzliche Rente solidarisch stärken statt auf privat zu setzen, muss niemand im Alter kürzer treten".


LINKS UND DOWNLOAD


Nach oben

Video


DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach bewertet die Ergebnisse der Rentenkommission

Rentenkommission

Flyer "Rente mit Zukunft"

Kurs­wech­sel bei der Ren­te: Was jetzt pas­sie­ren muss
Weißer Text "Rente mit Zukunft" auf rotem Grund
DGB
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine acht Mitgliedsgewerkschaften wollen den Sinkflug der gesetzlichen Rente stoppen. Mit unserer Kampagne "Rente muss reichen" haben wir erreicht, dass die Politik sich bewegt. Wir haben erreicht, dass die Frage einer guten Alterssicherung wieder politisch diskutiert wird. Die neue Bundesregierung ist die ersten Schritte gegangen. In unserer Broschüre "Rente mit Zukunft" zeigen wir, wie es jetzt weitergehen muss.
weiterlesen …

DGB-Stellungnahme zum Entwurf des RV-Leistungsverbesserungs- und Stabilisierungsgesetzes (Rentenpaket I)

Dokument ist vom Typ application/pdf.

DGB-Stellungnahme zum "Rentenpaket I" - Entwurf eines Gesetzes über Leistungsverbesserungen und Stabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Leistungsverbesserungs- und Stabilisierungsgesetz): "Der Gesetzentwurf ist in seinen Grundzügen und in wesentlichen Teilen zu begrüßen. In einigen Details und insbesondere bei der Finanzierung muss jedoch nachgebessert werden."

Mehr zum Thema Rente

Sen­sa­tio­nel­le Ent­de­ckung: Stein der Wirt­schafts­wei­sen ge­fun­den
Aktienkurse werden angezeigt, dahinter aufgetürmte Münzen
DGB/Pop Nukoonrat/123RF.com
Über Jahrhunderte suchten Alchemisten nach dem Stein der Weisen. Er sollte Edelmetalle in beliebiger Menge erschaffen. Einige Wirtschaftsweise haben ihn nun wohl entdeckt: den Aktienmarkt. Er erschafft so viel Geld wie erwünscht, um ein steigendes Rentenniveau bei sinkendem Beitragssatz zu finanzieren. Langfristig lägen die Renten dann höher als der Lohn. Wunder geschehen halt immer wieder.
weiterlesen …

Zwei­fach­be­steue­rung bei den Ren­ten end­lich rich­tig aus­schlie­ßen
Miniatur Rentnerpaar steht auf Goldmünzen
colourbox.de
Im Übergang zur nachgelagerten Besteuerung der Renten droht zunehmend Zweifachbesteuerung. Die Regierung muss jetzt handeln! Ihr derzeitiger Vorschlag dazu ist ungenügend. Er verhindert weder die Zweifachbesteuerung noch sorgt er für die ausreichende Besteuerung höherer Bezüge. Nötig ist ein sofortiges Moratorium, um Zweifachbesteuerung zielgenau und ohne bürokratischen Aufwand auszuschließen.
weiterlesen …

Kurs­wech­sel ein­ge­lei­tet: Ren­ten­ni­veau wird dau­er­haft sta­bi­li­sier­t!
Frau hält Tafel mit Schriftzug "Rente"
DGB/Bjoern Wylezich/123rf.com
Mit einer großen Kampagne forderte der DGB ein stabiles und höheres Rentenniveau. Die Ampelkoalition wird nun das Rentenniveau von 48 Prozent dauerhaft sichern. Das ist und bleibt ein großer Erfolg des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften. Ein Generationenkapital, zumal aus Schulden finanziert, bleibt wenig zielführend und scheint der unabwendbare Preis für ein dauerhaft stabiles Rentenniveau zu sein.
weiterlesen …

5 Grün­de ge­gen ein spä­tes Ren­ten­ein­tritts­al­ter
Älterer Mann und ältere Frau im Gespräch während Arbeit vor Bildschirm
Colourbox
Ende des Jahrzehnts wird das Rentenalter von 65 auf 67 Jahre steigen. Wirtschaftsvertreter*innen und etliche Wissenschaftler*innen wollen das Alter danach weiter auf 70 Jahre anheben. Doch ist das nötig? Hilft das gegen steigende Rentenkosten und Fachkräftemangel? Und ist das gerecht und sozial ausgewogen? Wir sagen nein und lehnen eine weitere Anhebung strikt ab.
weiterlesen …

Was ist die Grund­ren­te und wer be­kommt sie?
Ein älteres Paar mit Fahrrädern im Park
DGB/Wavebreak Media Ltd/123rf.com
Wie viel Grundrente gibt es? Wer bekommt die Grundrente? Der DGB erklärt, wer Anspruch auf die Grundrente hat, wie sie berechnet und ab wann sie ausgezahlt wird und bietet Antworten auf die wichtigsten Fragen.
weiterlesen …

Ren­te mit 63 oder von der Ar­beit in die Gru­be?
Miniatur-Figuren laufen an einem Zahlenstrahl Richtung "100"
DGB/Hyejin Kang/123rf.com
Die „Rentensau“ des längeren Arbeitens wird tagtäglich durchs Dorf getrieben. Wahlweise wird gefordert, das Rentenalter noch über 67 hinaus anzuheben oder die Rente mit 63, die es längst frühestens mit 64 gibt, soll weg. Noch nie war die Debatte richtig. Aber eine internationale Studie zeigt: Längeres Arbeiten führt zu früherem Tod. Trotzdem fordert Jens Spahn die Rente mit 63 abzuschaffen.
weiterlesen …
Erste Seite  Vorherige Seite 
Seite: 1 2 3
Letzte Seite