Eine aktuelle Studie zeigt: Private Altersvorsorge wie die Rürup- und die Riester-Rente tragen kaum dazu bei, die Renten-Lücke zu schließen. Für DGB-Vorstand Annelie Buntenbach ist klar: "Wenn wir die gesetzliche Rente solidarisch stärken statt auf privat zu setzen, muss niemand im Alter kürzer treten."
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Die von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt: Insbesondere bei Riester- und Rürup-Renten sind die eingezahlten Beiträge gering, das erreichte Sparguthaben fällt auch aufgrund geringer Verzinsung eher klein aus. Das Fazit der Forscherinnen und Forscher:
"Die Ergebnisse zeigen, dass private Versicherungen als dritte Säule der Alterssicherung insgesamt nur wenig dazu beitragen, die Versorgungslücke zu schließen."
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Viele werden im Alter kürzer treten müssen. Eine Mehrheit der Erwerbstätigen (58 Prozent der 55- bis 64-Jährigen), die kurz vor der Rente stehen, hätten nicht genug Ansprüche an die gesetzliche, betriebliche oder private Altersversorgung, um ihr aktuelles Konsumniveau aufrecht zu erhalten, wenn sie jetzt in Rente gingen. Falls sie noch bis zum durchschnittlichen Renteneintrittsalter auf ihrer aktuellen Position weiterarbeiten können, sind immer noch rund 50 Prozent davon betroffen.
Für DGB-Vorstand Annelie Buntenbach, die auch Mitglied der Rentenkommission ist, sprechen die Ergebnisse der Studie eine eindeutige Sprache: "Wenn wir die gesetzliche Rente solidarisch stärken statt auf privat zu setzen, muss niemand im Alter kürzer treten".
DGB-Stellungnahme zum "Rentenpaket I" - Entwurf eines Gesetzes über Leistungsverbesserungen und Stabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Leistungsverbesserungs- und Stabilisierungsgesetz): "Der Gesetzentwurf ist in seinen Grundzügen und in wesentlichen Teilen zu begrüßen. In einigen Details und insbesondere bei der Finanzierung muss jedoch nachgebessert werden."